Walliser Doppelpack …einen Tag gepflückt
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Es ist Montag den 27,07.09, dunkel und ich saumüde als wir unsere sieben Sachen packen. Im Tal herrscht noch Finsternis während wir das Rohnetalostwärts fahren. Am Horizont streifen die ersten Sonnenstrahlen das Bietschhorn. So wie wir ist auch der Bahnhof von Täsch noch nicht so richtig wach. Keine fünfsprachigen Durchsagen, kein hecktisches Gewusel, nur ein paar angekratzte Bergsteiger beim Kartenkaufen. Dasselbe Bild dann wenig später beim Eintritt ins Glacierparadise, allerdings ist es inzwischen hell, die Uhr zeigt 8. Wieder eine Stunde später sind wir angeseilt und tappen allein für uns Richtung Schwarztor. Hinter uns kommt erst mal niemand mehr, wir sind für heute wohl die letzten auf dem Weg zum Pollux.
Nur sehr langsam nähert sich der Berg. Irgendwann stehen wir dann aber doch am Einstieg zum SW-Grat und ziehen die Steigeisen an. Durch eine Rinne und über leichtes Felsgelände erreichen wir die Schlüsselstelle. Versichert mit dicken Tauen stellt sich dem Transpiranten ein etwa 30m langer Steilaufschwung in den Weg. Immer noch mit den Steigeisen an den Füßen überscharren wir dieses Hindernis. Ganz schön schwer für so einen als leicht abgestempelten Viertausender… kommt mir in den Sinn. Als wir den Gipfel betreten sind wir neuerlich fast allein. Nur ein Päarchen freut sich mit uns über die sensationelle Aussicht. „Gönnt ihr au dä andere Grat abbe?“ Warum eigentlich nicht? …und dann weiter auf den Castor? Also los! Den SW-Grat wieder runter, in die Steigeisen rein und über die Normalroute weiter auf den Castor.
Diesmal sind wir oben ganz allein. Wallis perfekt! Nur der drohende Rückweg dämpft die Stimmung ein klein wenig. Wow, ganz schön weit. Es ist doch immer gleich: hin läuft’s wie am Schnürchen und zurück? Na ja, lassen wir das. Das Glück bleibt uns bis zum Schluss treu. Einer der „Bahnerer“ nimmt uns die letzten 400m auf dem Skido mit zum kleinen Matterhorn und wir erreichen auf die Minutegenau die letzte Talfahrt um 16:30. Den Abschluß finden wir dann bei der Rosy in Herbriggen mit einem sensationellen „Sennarösti“. Wenn’s passt dann passt’s!
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